Stéphane Lambert beschäftigt sich in diesem Essay nicht zum ersten Mal mit einer Künstlerpersönlichkeit, ihrem Werdegang, ihren Werken und begibt sich mit faszinierendem Tiefsinn und großer Sensibilität auf die Suche nach dem Rätsel des schöpferischen Akts. Marcus Rothkowitz wurde 1903 im damals russischen Dvinsk – heute Daugavpils in Lettland – geboren. Nach der Auswanderung seiner Familie in die USA 1913 wird er sich Mark Rothko nennen und die amerikanische Staatsangehörigkeit annehmen. In den Vierziger Jahren gehört er zu den surrealistisch beeinflussten Malern des abstrakten Expressionismus. Seine künstlerischen Erfolge erlebt er erst nach dem Krieg. Eine besondere Faszination übt Rothkos Meisterwerk auf Stéphane Lambert aus: die großflächigen Farbrechtecke der Kapelle in Houston, welche seine Berühmtheit begründen werden. Die letzte Etappe von Lamberts Spurensuche. 1970 wählt Rothko den Freitod. Stéphane Lambert gibt uns einen behutsamen, tiefgründigen und aufschlussreichen Kommentar zu Rothkos Leben und künstlerischer Entwicklung, die er nachzuvollziehen versucht. In der Begegnung mit seinen Werken möchte er die rätselhafte Botschaft nachempfinden, entziffern und in Worte fassen, die Rothkos Farbtafeln an den Betrachter richten.